Der Flug nach Kathmandu ist aus Paro nur ein Katzensprung. In knapp über einer Stunde wollten wir dort sein. Kurz vor Kathmandu kam dann die Meldung, dass die Landebahn aufgrund eines Lochs in der Bahn auf unbestimmte Zeit gesperrt ist. Alle Flieger wurden in eine „Holding“, also in eine Warteschleife geschickt für zunächst 30 Minuten. Gut, dass wir mehr aufgetankt hatten, als nötig. Nach 30 Minuten wurde dann die Bahn wieder für den Verkehr freigegeben und wir konnten nach einer weiteren halben Stunde endlich landen. Aus dem kurzen „Sprung“ von Paro nach Kathmandu ist dann doch ein längerer Flug geworden. Kathmandu liegt wie immer in einer Dunstglocke. Es handelt sich dabei um den zweiten Flughafen auf unserer Reise, der eine „Special-Pilot-Qualification“ verlangt. Außerdem verlangt Nepal eine erhöhte Haftplichtversicherung von 60 Mio. US-Dollar. Beides mussten wir vor der Reise sicherstellen. Die Special-Pilot-Qualification haben wir in Frankfurt bei der Lufthansa Training auf einem Boeing 737 Simulator absolviert. Mit der Versicherungsprämie und der Simulator-Bestätigung haben wir dann nach knapp 4 Wochen unseren „Landing-Permit“ erhalten. Die Landung in Kathmandu ist eigentlich nicht schwierig. Der Gleitpfad ist etwas steiler und die Stadt liegt in einem Kessel. Man muss somit sehr präzise fliegen.
Nach der Landung hatten wir einen regelrechten Menschenauflauf um unser Flugzeug. So ein kleines Flugzeug ist hier selten zu sehen. Es waren sicher 25 Menschen um uns herum. Jeder wollte ein Selfie mit uns und dem Flugzeug. Die Landegebühr und Handlingkosten wurden übrigens noch am Flugzeug in Bar abkassiert :- )
Wir tanken das Flugzeug gleich auf und entscheiden uns mit den Rädern durch die Stadt zu fahren. Mal den Verkehr Großstadt des Subkontinents live erleben. Am Zoll haben wir zum ersten Mal eine Rückfrage zu den Rädern. Fahrräder dürfen offiziell eingeführt werden. motorisierte Geräte nicht. Was ist nun ein ebike? Nach einer kurzen Diskussion entscheiden die Zöllner, dass es sich um Fahrräder handelt. Somit können wir diese einfach mitnehmen. Sicherheitshalber informiert unser Handler Rohit den Chef der Zollabteilung, nicht dass am nächsten Tag aus ebikes plötzlich Motorräder werden.
Kathmandu ist wie eine indische Großstadt. Sehr chaotischer Verkehr, sehr schlechte Luft und schlechte schmutzige Straßen. Wir versuchen mit dem Verkehr „mitzuschwimmen“ und fahren durch die ganze Stadt bis zu unserem Hotel. Die Lust ist übrigens so so schmutzig, dass wir uns gleich einen Mundschutz gekauft haben.
Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt und die Sehenswürdigkeiten mit unseren Rädern. Es macht Spaß in diesem Getummle „mitzutummeln“. Die Hupe scheint ein unabdingbares Kommunikationsinstrument zu sein. Jeder hupt in jeder Situation :-)
Besonders beeindruckt hat uns der Shree Pashupatinath Tempel. An diesem Ort vereinen sich verschiedene Plätze bzw. Gebäude. Ein Platz ist für Paare, die Kinderlos sind und für Fruchtbarkeit beten. Direkt daneben ist ein Altersheim, gekoppelt mit einem Hospiz und am Fluss sind die Verbrennungs-Plattformen für die eben erst gestorbenen. Es vereinen sich somit Ursprung des Lebens und Ende an einem Ort. Während unseres Aufenthalts wurden mehrere Verbrennungen durchgeführt. Der Kreislauf des Lebens...
Kathmandu hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Eher wir ein größeres nepalesisches Bergdorf. Es ist aber eher mit einer indischen Großstadt vergleichbar.
Wir freuen uns weiterzufliegen. Als nächstes geht es nun nach Pakistan.